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starke Familie – auch getrennt. 

20 Bitten Eurer Kinder – denn wir können nichts dafür.

  1. Vergiss nie: Ich bin das Kind von euch beiden.
    Ich habe (jetzt) zwar einen Elternteil, bei dem ich hauptsächlich wohne und der die meiste Zeit für mich sorgt. Aber ich brauche den anderen genauso.
  2. Fragt mich nicht, wen von euch beiden ich lieber mag.
    Ich habe euch beide gleich lieb. Macht den anderen also nicht schlecht vor mir. Denn das tut mir weh.
  3. Helft mir zu dem Elternteil, bei dem ich nicht ständig bin, Kontakt zu halten.
    Wählt für mich seine Telefonnummer oder schreibt die Adresse auf einen Briefumschlag. Helft mir zu Weihnachten oder zum Geburtstag ein schönes Geschenk für den anderen zu basteln oder zu kaufen. Macht von den neuen Fotos von mir immer einen Abzug für den anderen mit.
  4. Redet miteinander wie erwachsene Menschen.
    Aber redet. Und benutzt mich nicht als Boten zwischen euch – besonders nicht für Botschaften, die den anderen traurig oder wütend machen.
  5. Seid nicht traurig, wenn ich zum anderen gehe.
    Der, von dem ich weggehe, soll auch nicht denken, dass ich es in den nächsten Tagen schlecht habe. Am liebsten würde ich ja immer bei euch beiden sein. Aber ich kann mich nicht in zwei Stücke reißen – nur weil ihr unsere Familie auseinandergerissen habt oder sie erst gar nicht zustande gekommen ist.
  6. Plant nie etwas für die Zeit, die mir mit dem anderen Elternteil gehört.
    Ein Teil meiner Zeit gehört meiner Mutter und mir, ein Teil meinem Vater und mir. Haltet euch konsequent daran.
  7. Seid nicht enttäuscht oder böse, wenn ich beim anderen bin und mich bei euch nicht melde.
    Ich habe jetzt zwei Zuhause. Dies muss ich gut auseinanderhalten – sonst kenne ich mich in meinem Leben überhaupt nicht mehr aus.
  8. Gebt mich nicht wie ein Paket vor der Haustür des anderen Elternteils ab.
    Bittet den anderen Elternteil für einen kurzen Moment rein und redet darüber, wie ihr mein schwieriges Leben einfacher machen könnt. Wenn ich abgeholt oder gebracht werde, gibt es kurze Momente, in denen ich euch beide habe. Zerstört das nicht dadurch, dass ihr euch anödet oder zankt.
  9. Lasst mich vom Kindergarten oder bei Freund*innen abholen, wenn ihr den Anblick des anderen nicht ertragen könnt.
  10. Streitet euch nicht vor mir.
    Seid wenigstens so höflich miteinander, wie ihr es zu anderen Menschen seid und wie ihr es auch von mir verlangt.
  11. Erzählt mir nicht von Dingen, die ich noch nicht verstehen kann.
    Sprecht darüber mit anderen Erwachsenen, aber nicht mit mir.
  12. Lasst mich meine Freunde zu beiden von euch mitbringen.
    Ich wünsche mir ja, dass sie meine Mutter und meinen Vater kennen und toll finden.
  13. Einigt euch fair übers Geld.
    Es soll mir bei beiden gut gehen.
  14. Versucht nicht, mich um die Wette zu verwöhnen.
    So viel Schokolade kann ich nämlich gar nicht essen, wie ich euch beide liebhabe.
  15. Sagt mir offen, wenn ihr mal mit dem Geld nicht klarkommt.
    Für mich ist Zeit ohnehin viel wichtiger als Geld. Von einem lustigen gemeinsamen Spiel habe ich viel mehr als von einem neuen Spielzeug.
  16. Macht nicht immer so viel „Action“ mit mir.
    Es muss nicht immer was Tolles oder Neues sein, wenn ihr etwas mit mir unternehmt. Am schönsten ist es für mich, wenn wir einfach fröhlich sind, spielen und ein bisschen Ruhe haben.
  17. Lasst möglichst viel in meinen Leben so, wie es vor eurer Trennung war.
    Das fängt bei meinem Kinderzimmer an und hört auf bei den kleinen Dingen, die ich ganz allein mit meinem Vater oder meiner Mutter gemacht habe.
  18. Seid lieb zu den anderen Großeltern.
    auch wenn sie bei eurer Trennung mehr zu ihrem eigenen Kind gehalten haben. Ihr würdet doch auch zu mir halten, wenn es mir schlecht ginge! Ich will nicht auch meine Großeltern verlieren.
  19. Seid fair zu den neuen Partner:innen,
    die eine:r von euch findet oder schon gefunden hat. Mit diesen Menschen muss ich ja auch klarkommen. Das kann ich besser, wenn ihr euch nicht gegenseitig eifersüchtig belauert. Es wäre sowieso am besten für mich, wenn ihr beide bald jemanden zum Liebhaben findet. Dann seid ihr nicht mehr so böse aufeinander.
  20. Seid optimistisch.
    Eure Ehe, euer Zusammenleben habt ihr nicht hingekriegt – vielleicht ist es auch einfach so passiert – gebt uns wenigstens die Chance die Zeit danach gut hinzubekommen. Geht mal unsere Bitten an euch durch. Vielleicht redet ihr miteinander darüber. Aber streitet nicht. Benutzt meine Bitten nicht dazu, dem anderen vorzuwerfen, wie schlecht sie / er zu mir ist. Wenn ihr das macht, habt ihr nicht kapiert, wie es mir jetzt geht und was ich brauche, um mich (wieder) wohlzufühlen.

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